Das Bedürfnis, Reparaturen im Haushalt zu erledigen, wird mittlerweile bei vielen verdrängt durch den Wunsch, die eigene Software zu “reparieren”: Wir müssen die alltäglichen Anwendungen aktuell halten und das Betriebssystem, sogar für mobile Geräte; mal müssen Kontaktdaten gepflegt und von einem Social Network zum anderen synchronisiert werden, mal die Skindateien für den Audioplayer. Die Karten des Navigators sind aktuell zu halten und letztens kam der Kundendienst vorbei, um die Waschmaschine zu patchen.
Sicherlich werden Updates manchmal vereinfacht, sie sind unter Linux und vielen Open-Source-Anwendungen nicht so gräuslich umgesetzt wie die “Patch-Days” der Microsoft-Welt, die viele Angestellte kennen. Und fürchten.
Debians Paketaktualisierung oder die Aktualisierung des Firefox’ sind auf der Anwenderseite leicht umzusetzen. Und dennoch: Sie erfordern Aufmerksamkeit. Sie verlangen auf der Anwendungsebene meist, dass man die Anwendung neustartet, um die Aktualisierung zu erhalten. Das kostet Zeit und ggf. Nerven.
Und die Beschäftigung mit den Updates, vor allem den sicherheitskritischen, stellt eine weitere “Baustelle” dar, die einem vielleicht eine bessere, sicherere Software bringt, aber eines bestimmt nicht: Sinnvoll verbrachte Lebenszeit.
Hier mit dem Trade-Off zu argumentieren, man müsse noch viel mehr Zeit verbringen, wenn man sich aufgrund nicht aktualisierter Software mit Sicherheitslücken beschäftigen müsse etc., greift nicht: Die Aktualisierungen könnten auch so erfolgen, dass man nicht unterbrochen wird, sondern z.B. an einer zentralen Stelle sich die Information darüber holt (von mir aus als RSS-Feed vom Betriebssystem, der wiederum aggregiert wird aus den Updatemeldungen der Applikationen).
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