Ralph Bergmann, Student an der FHTW Berlin, hat mit viel Energie und Elan die Java User Group Berlin-Brandenburg (re-)vitalisiert. Höhepunkt seiner Aktivitäten ist die erste Berliner Fachkonferenz um die Programmiersprache Java, die berlin.jar.
Im Vergleich zu den großen kommerziellen Java-Konferenzen (in Deutschland die JAX, US-international die Java One) nimmt sich die berlin.jar bescheiden aus:
Alle Besucher (zumindest, die mit denen ich sprach) wurden von Ralph Bergmann persönlich begrüßt.
Nett.
Jedenfalls etwas ganz anderes als die spektakulären Bühnenbegrüßungen von Sebastian Meyen, der ansonsten auf der JAX stets recht arrogant/gestresst agiert, wenn man sich nicht durch Anzug oder Speaker-T-Shirt ausweisen kann.
An zwei Tagen werden Samstags vier Vorträge in fünf Tracks angeboten, am Sonntag drei. Daneben können Samstags noch Workshops besucht werden (v.a. Eclipse RCP und Tomcat 6).
Die Konferenz findet – naheliegend – in den Räumen der FHTW Berlin in der Treskowallee statt. Menschen von der User Group und offenbar auch Studenten (?) unterstützen die Veranstaltung, ein einem Gang sind drei Stände aufgebaut.
Essen wird an Grill und Suppenküche ausgegeben, leider alles nicht ganz mit den Veranstaltungszeiten koordiniert. Für die erste Veranstaltung dieser Art, zudem nichtkommerziell, ist das akzeptabel.
Was macht aber eine Konferenz wertvoll? Natürlich die mobile Massage in der Relax-Lounge! Mögen manche sagen. Andere finden eher die Qualität der Vorträge entscheidend. Hier braucht sich die berlin.jar nicht zu verstecken: Von Oliver Böhm über Peter Roßbach (!Tomcat Workshop!) zu Eberhard Wolff sind viele Größen der deutschen Java-Community vertreten. Die Qualität der von mir besuchten Vorträge braucht sich zumindest hinter denen der Vorträge auf der JAX nicht zu verstecken.
Alles in allem eine lohnende Veranstaltung, für den lächerlich niedrigen Eintrittspreis (15,- EUR im Vorverkauf, Verköstigung inklusive) bekommt im Vergleich zu den kommerziellen Veranstaltungen ein Vielfaches als Gegenwert.
Dieses Angebot nutzten am ersten Tag nach meiner Einschätzung (Mittagessen und "Abendparty") mehr als 100, aber sicherlich weniger als 250 Teilnehmer, davon etwa 3% Frauen (leider nicht eine einzige Vortragende, sehr schade, dass Angelika Langer nicht anwesend war).
Hochachtung verdient Ralph Bergmann und seinen Helfern für den Einsatz, der weitaus mehr von einer Begeisterung für die Technologie spricht als von reinem Profilierungsdrang. Dazu wurde zuviel gelächelt.
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