Derzeit mit 5% des Unterbewussten im lyrischen Sumpf watend. Während der Kling-Lektüre war mir eines weniger behaglich: Der attributive Stil, z.B.
angeritzt in der verkehrsmitte, deutlicher november, hingestürzte -nacht;
("bei ungeputzten scheibn")
-bedeckungen, blindgebliebene hände; auf
gekratzte knallige pärchen, speedpärchen
angeknallt ("gefroren, gemacht, nachts")
So sehr hier auch sprachliche Virtuosität vorhanden ist (schon bei stummer Lektüre) – mit diesen attributiven Aufzählungen tu ich mir schwer. Sie entsprechen meinem Schlechtbeispiel ("Antipattern") für bemühte Gegenwartslyrik.
Deshalb natürlich, weil jeder Schüler, der Lyrik zu schreiben beginnt und über die traditionellen Formen hinausgekommen ist, eine Weile lang sich (ausschließlich) darin versucht.
Das Kling anzulasten, wäre völliger Unsinn, dürfte bei ihm eher reizendes Stilmittel sein, zeigt mir aber, wo ich noch stehe:
Direkt hinter dem Schüler…
Immerhin: Warum nicht einmal diese Statik quälend ausbreiten und dann – rumms! – Handlung einbetten?
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